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Stethoskop
Diagnose von Leberkrebs
Um Leberkrebs zu diagnostizieren, besteht die Möglichkeit, verschiedene bildgebende Verfahren oder einen Bluttest einzusetzen oder eine Gewebeprobe zu entnehmen.
Leberkrebs

Diagnose von Leberkrebs

Zur Diagnose bei Verdacht auf Leberkrebs wird zunächst eine genaue Anamnese (also ein ausführliches Arzt-Patientengespräch) und eine körperliche Untersuchung erfolgen. Anschließend können bildgebende Verfahren weiteren Aufschluss über eine mögliche Erkrankung an Leberkrebs geben.

Anamnese und körperliche Untersuchung zur Diagnose von Leberkrebs

Der Arzt wird den Patienten im Rahmen der Diagnose von Leberkrebs nach seinen genauen Symptomen befragen. Auch wird er sich über eventuelle Vorerkrankungen erkundigen und Informationen zur Lebensweise des Patienten einholen. Auslandsaufenthalte in bestimmten Regionen (z. B. Asien, Afrika) oder Aspekte im Sexualleben könnten auf eine Hepatitis-Infektion hindeuten, die manchmal einer Erkrankung mit Leberkrebs vorausgeht. Auch sollte der Arzt wissen, wenn eine Leberzirrhose vorliegt, und/oder der Patient regelmäßig Alkohol konsumiert. Beim Abtasten der Bauchregion erhält der Arzt Hinweise auf eine vergrößerte Leber, ebenso auf einen Aszites (Wasseransammlung im Bauchraum).

Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Leberkrebs

Eine Ultraschalluntersuchung kann Ausschluss darüber geben, ob ein Tumor in der Leber zu finden ist und wo genau er lokalisiert ist. Es können mit diesem Verfahren oft auch Lebertumoren entdeckt werden, die nur wenige Millimeter groß sind. Weitere Informationen zur Diagnose von Leberkrebs können Ultraschalluntersuchungen liefern, die entweder farbcodiert oder mit Kontrastmittel durchgeführt werden. Eine farbcodierte Ultraschalluntersuchung hat die Besonderheit, den Blutfluss je nach Richtung blau oder rot darzustellen, sodass Arterien und Venen unterschieden werden können. Auch die Kontrastmitteluntersuchung dient einer farblich besseren Sichtbarkeit des untersuchten Areals. Diese Verfahren liefern dem Arzt zusätzliche Informationen zum Tumor und verursachen in der Regel keine Schmerzen.

Blutuntersuchungen zur Diagnose von Leberkrebs

Bestimmte Bluttests liefern Informationen über die Funktion eines Organs. So wird bei Verdacht auf Leberkrebs eine mögliche Infektion mit Hepatitis ausgeschlossen und auch nach Tumormarkern gesucht. Das sind Stoffe im Blut, die besonders von den Zellen eines Tumors hergestellt werden. Wenn der Verdacht auf Leberkrebs besteht, wird oft der Tumormarker Alpha 1-Fetoprotein (AFP) untersucht. Allerdings können beispielsweise bei Leberzirrhose, chronischer Hepatitis oder bei schwangeren Frauen ebenfalls erhöhte AFP-Werte vorkommen, ohne dass ein Tumor vorliegt, sodass dieser Wert allein nicht für eine gesicherte Diagnose ausreicht.

Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT)

Die Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) wird in der Regel angewandt, wenn ein Patient eine chronische Lebererkrankung hat und im Ultraschall ein Tumor nachgewiesen werden konnte. So erfährt der Arzt, wo genau der Tumor sitzt und wie weit er sich bereits ausgedehnt hat. Auch die Frage, wie der Tumor zu den angrenzenden Gefäßen und zum angrenzenden Gewebe steht, wird geklärt. Eine Magnetresonanztomografie erlaubt eine schichtweise Darstellung des Körperinneren über Magnetfelder.

Eine Computertomografie (CT) des Brustraums kann aufzeigen, ob der Tumor bereits in andere Organe gestreut hat. Dieses Verfahren zeigt das Körperinnere ebenfalls in Schichten an, aber mit einem speziellen Röntgenverfahren. Beide Untersuchungsformen werden zur Diagnose von Leberkrebs mit Kontrastmittel durchgeführt. Dieses wird in die Vene gespritzt und sorgt dafür, dass der Tumor besser zu erkennen ist.

Gewebeentnahme (Biopsie)

Die Entnahme von Gewebe wird auch Biopsie genannt und findet über eine Punktion statt, also das Einführen einer speziellen Nadel von außen (durch die Bauchdecke). Der Patient wird hierfür in der Regel örtlich betäubt. Die Gewebeprobe des Tumors wird dann im Labor feingeweblich untersucht (Histologie), um gutartige und bösartige Tumoren zu unterscheiden. Auch kann man so feststellen, ob es sich um Metastasen eines anderen Tumors handelt oder um Leberkrebs.

Stadien von Leberkrebs

Leberkrebs sollte vor dem Beginn der Therapie genau typisiert werden, und zwar nach der aktuellen TNM-Klassifikation. T steht dabei für Größe und Ausdehnung des Tumors, N für einen Befall der Lymphknoten und M für das mögliche Vorhandensein von Metastasen. Die TNM-Klassifikation sieht folgende Stadieneinteilung für Leberkrebs vor:

  • T1: Einzelner Tumor, der noch nicht die Gefäße betrifft
  • T2: Einzelner Tumor, der bereits die Gefäße betrifft oder mehrere Tumoren mit höchsten 5 cm Durchmesser
  • T3a: Mehrere Tumoren mit einem Durchmesser von mehr als 5 cm (bei der größten Ausdehnung)
  • T3b: Zusätzlicher Befall eines größeren Astes der Pfortader oder der Vene der Leber
  • T4: Ein oder mehrere Tumoren, die in angrenzende Organe hineinwachsen (nicht die Gallenblase) oder die in die Bauchfellschicht vordringen
  • N0: Kein Befall der örtlichen Lymphknoten
  • N1: Befall der örtlichen Lymphknoten
  • M0: Es liegen keine Fernmetastasen vor
  • M1: Fernmetastasen, also ein Krebsbefall in anderen Organen liegt bereits vor

Fedor Singer